Methoden / Verfahren

In den einzelnen Betreuungsmaßnahmen werden die jeweils vorhandenen individuellen Möglichkeiten und Ressourcen der Menschen gesehen und genutzt.


Dies basiert auf der Grundannahme der systemischen Theorie, dass jedes Individuum und jedes System die Lösung seiner Probleme bereits in sich trägt, ihm diese Ressourcen nur noch zugänglich gemacht werden müssen. Scheinbar unpassendes, fehlerhaftes Verhalten oder eine psychische Symptomatik wird in diesem Kontext als ein Lösungsversuch mit tieferem Sinn verstanden.

In unserer Arbeit betrachten wir die Anwendung der systemischen Theorie als einen ressourcenorientierten Handlungsansatz, der individuell für Mädchen und Jungen, Eltern und Familien wirkt und vorhandene Potenziale aktivieren soll.
Wir handeln in einer besonderen Haltung von Respekt, Neugier und Wertschätzung und reflektieren mittels vielfältiger Methoden soziale Prozesse in unterschiedlichsten sozialen Kontexten, um so eigene Ressourcen zu verstärken und zu werten und um neue Lösungswege zu eröffnen. Dabei werden sowohl kontextuelle, interaktive als auch individuelle Bedingungen berücksichtigt.

Ein wichtiges Hilfsmittel hierbei ist die Arbeit mit Genogrammen. Das Genogramm beinhaltet die Erfassung, Selektion, Analyse und Aufzeichnung von Informationen über ein Familiensystem. Strukturen des Systems und ausgewählte Inhalte werden grafisch dargestellt. In der Regel erfolgt die Aufzeichnung während des Gesprächs mit den Familienmitgliedern öffentlich, d.h. für die Befragten sichtbar und nachvollziehbar.
Das Genogramm bietet für die Familie die Möglichkeit sich ihrer Herkunftsgeschichte klarer zu werden und kann zur Identitätsfindung beitragen. Ferner werden die Familiengeschichten und -traditionen, Regeln und Handlungsmuster leichter nachvollziehbar und Lebensgeschichten deutlicher verstehbar.

Wir gehen davon aus, dass sich die Persönlichkeit des Menschen aus der ständigen Wechselwirkung mit seinem sozialen und natürlichen Umfeld entwickelt. Überragende Bedeutung kommt dabei den Bindungen und den von der Familie zur Verfügung gestellten Identifikationsmodellen zu. Pädagogische Maßnahmen können aus unserer Sicht nur dann im Sinne einer qualitativen Entwicklung der Persönlichkeit erfolgreich sein, wenn sie das Umfeld und insbesondere die Familie systematisch einbeziehen.

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